Beleuchtung für einen Fahrradanhänger/Bollerwagen
Ich habe mir selbst einen Fahrradanhänger gebaut und möchte euch meine Elektrik für die Beleuchtung vorstellen. Im Grundprinzip geht es darum, den Anhänger mit Strom durch den Fahrraddynamo zu versorgen. Wie ich das Ganze umgesetzt habe, erfahrt ihr hier.
Überlegung
Ich möchte gern eine stabile 5 V Gleichspannung an meinem Fahrradanhänger haben. Damit kann man nicht nur den die Beleuchtung versorgen, sondern auch sein Handy oder andere Geräte laden.
Ein Nabendynamo liefert unter Last Ausgangsspannungen von bis zu 7,5 V (wenn man ca. 30 km/h mit dem Fahrrad fährt). Hinzu kommt, dass es sich um Wechselstrom handelt. Wenn wir stehen bleiben, liegen 0 V an.
Vorgehensweise
Zunächst wandeln wir mit einem Brückengleichrichter die Wechselspannung in eine Gleichspannung um. Die Spannung glätten wir durch einen Kondensator. Mit einem Step-Down-Wandler können wir die Spannung auf 5 V für den Laderegler drosseln. Der Laderegler wird für den Akku benötigt. Der Laderegler schaltet automatisch ab, wenn die Spannung etwa 4,2 Volt beträgt. Somit wird der Akku nicht überladen. Da am Ausgang des Ladereglers die Spannung vom Akku anliegt, habe ich einen Step-Up-Wandler dazwischen geschaltet, um konstant 5 V zubekommen. Soviel zur Erklärung. Zur Veranschaulichung gibt es wie immer einen Schaltplan.
Schaltplan
Für die Beleuchtung des Bollerwagens reicht mir der kleine Attiny 85 aus. Wie man diesen mit einem Arduino programmiert, habe ich in einem früheren Beitrag von mir erklärt. Ich habe bis jetzt nur einen Modus für die Beleuchtung ausgewählt (an oder aus), aber mit wenigen Zeilen Code kann man die LED’s nach Belieben aufblinken lassen.
Bauteilliste für die Beleuchtung
- 1 x 1,5 kOhm Kohlewiderstand
- 1 x 1 kOhm Kohleschichtwiderstand
- 5 x 220 Ohm Widerstände
- Brückengleichrichter
- Kondensator 47µF
- Step-Down-Wandler
- Laderegler
- Akku
- 3 poligen Schalter
- Step-Up-Wandler
- Leiterplatte
- Schaltdraht
- Kabel 0,5 qm
- Flachsteckhülsen 0,5 qm
- Flachstecker 0,5 qm
- Attiny 85
- LED
- Drucktaster
- USB-Verlängerung
- NPN-Transistor 800 mA
Programmierung der Beleuchtung
BollerwagenbeleuchtungAttiny85
Diesmal ist der Code sehr einfach gehalten. Es ging in dem Beitrag hauptsächlich darum, wie die ganzen Komponenten miteinander verbunden werden. Des Weiteren habt ihr nun die Möglichkeit euer Handy am Fahrrad aufzuladen.
Extras
Wenn die Fahrt doch mal länger dauert, kann für die Versorgung zusätzlich eine Powerbank an den Laderegler per Micro-USB angeschlossen werden. Die Powerbank kann aber auch durch das System aufgeladen werden. Für die Spannungsversorgung über den Dynamo habe ich zwei Kabel genommen (0,5 qm) diese an den Dynamo angeschlossen und am Kabelende mit isolierten Flachsteckhülsen versehen. Der Bollerwagen besitzt isolierte Flachstecker und somit wird der Bollerwagen mit Strom über den Fahrraddynamo versorgt.
Ich wünsche viel Spaß damit und bei Fragen schreibt mich gern an.
Hier noch mal ein Video von der Beleuchtung.
Und von dem Ladevorgang (rote Lampe leuchtet auf).
Hallo!
Ich versuche gerade die Teile für Dein Projekt zusammenzukaufen. Ich würde es gerne nachbauen. Allerdings weiß ich nicht, welchen Laderegler du verwendet hast. Der Link zu Amazon geht nicht mehr. Könntest Du etwas genauer angeben, was für ein Laderegler es sein müsste?
Besten Dank
Stefan
Die Antwort kommt reichlich spät, aber hier ist der Link https://amzn.to/3Ow8H3f
Hey super, Danke für die Antwort. Sie kommt nicht zu spät, da ich etwas langsamer bei der Realisierung bin. Ich habe erst dieses Jahr damit angefangen, zu löten und es dauert, bis ich alle Werkzeuge und Teile zusammen habe. Habe mir die von Dir empfohlene Ersa Lötstation besorgt. Vielen Dank für Deine Anleitungen. Ich finde sie inspirierend, selbst etwas zu basteln.
Gruß
Stefan
Vielen Dank für das nette Feedback:)
Das freut mich zu hören. Die Lötstation kann ich bis heute immer wieder empfehlen. Die ist einfach klasse. Damit macht löten Spaß:)
Selbst etwas zu basteln, kommt bei mir in vielen Bereichen zum Einsatz. Meistens bekommt man Dinge zu kaufen, die für die Allgemeinheit entwickelt wurden. Oftmals benötigt man nur wenige Handgriffe und schon kann man die Dinge für sich optimieren.
Wo andere meckern, „könnte das nicht so und so sein“, bin ich derjenige, der das so optimiert, dass es passt;)